Dies ist eine Geschichte aus den Tiefen des Raums, jenseits unserer Zeit. Ein Märchen von übermorgen, in der Umlaufbahn von Merboldt Prime.
Zum dritten Mal lud unsere Regisseurin Stefanie zur Probe für „Der Flug der Mytilene“, dieses Mal ging es darum, dass Bryan (Unterhändler), Amy (Koordinatorin) und ich (Executive) miteinander schauspielern, statt nur Worte vom Skript abzulesen.
Was dazu gehört, neben, natürlich, den richtigen Worten, sind bewußt gesetzte Pausen, eine Körperhaltung und eine Idee, wer wir denn eigentlich sind.
Dazu haben wir einander gegenseitig kritisiert, die Rollen vertauscht, Text an unser Sprachempfinden angepasst, Sci-Fi Referenzen bemüht („Also ich bin mehr Worf als Riker, und am Anfang ein bisschen Spock?“) und schlussendlich uns darüber unterhalten, wie wir eigentlich aussehen unserer Meinung nach.
Das führte zu einem kramen Stefanies in Schränken und Regalen, dem Austausch von Schals und Zopfgummis, bis wir ein bisschen wie ehemals vor Muttis Kleiderschrank verkleidet im Wohnzimmer unserer Regisseurin standen und nochmals die Zeilen sprachen.
Und Himmel, was für ein Unterschied!
Es ist fantastisch zu spüren, wie auf einmal Worte in Geschichten, in Gefühle übersetzt werden. Wie man für einen Bruchteil der Minute wirklich „auf dem Schiff“ ist. Und man leicht erstaunt und berührt am Ende der kurzen Szenen da steht und sich fragt: „Geil, hab ich das wirklich gerade erlebt?“
Wenn ich nach einem anstrengenden Tag am Ende einer Probe energiegeladen und voller Inspiration nach Hause gehe – so muß das sein!
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