… haben wir unseren Plan vorgestellt, im Herbst 2020 ein Live-Hörspiel frei nach Edgar Allan Poes „Maske des roten Todes“ zu präsentieren. Seine Story dreht sich um einen leicht hysterischen Fürsten, der sich angesichts der sich in seinem Land ausbreitenden Pest mit seinen Schranzen auf einem Schloss verschanzt, in der Hoffnung, die Epidemie aussitzen zu können.*)
Zu diesem Zeitpunkt war Corona noch eine Merkwürdigkeit, die sich am anderen Ende der Welt abgespielt hat, und wir hatten uns eher zufällig und ohne prophetische Fähigkeiten für das Thema entschieden: In der Tat war zuerst eine andere Story Poes als Quelle vorgesehen, dann hatten wir die „Maske“, wollten sie aber in anderer Form thematisieren, wo die „Seuche“ nicht greifbar, sondern eine Idee sein sollte. Mittlerweile hat uns die Realität überholt, und die Krankheit hat globale Aufmerksamkeit erlangt.
Inzwischen könnten unsere Aufführungen sogar ins Wasser fallen, weil bis dahin aufgrund der Epidemie ein Veranstaltungsverbot auch für relativ kleine Shows wie die unsere gelten mag. Ironie des Schicksals. Poe hätte das zu schätzen gewusst.
*) Ich denke es ist kein Spoiler, wenn ich verrate, dass das schief geht.
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